EUREGIO-EGRENSIS-Preis 2013 geht an Projekt zur zivil-militärischen Zusammenarbeit

Vertreter der Bundeswehr aus Bayern, Sachsen, Thüringen sowie der Armee der Tschechischen Republik aus Karlsbad und Pilsen nahmen den EUREGIO-EGRENSIS-Preis 2013 aus den Händen von Dr. Birgit Seelbinder, František Čurka und weiteren Euregio-Repräsentanten entgegen. Die Festansprache hatte der amtierende Vizeaußenminister Tschechiens, Karel Borůvka (rechts hinten), gehalten.

Der diesjährige EUREGIO-EGRENSIS-Preis geht an ein Projekt, das seit über zehn Jahren auf einem ganz besonderen Gebiet einen verdienstvollen Beitrag zur Völkerverständigung leistet: Für die außerordentliche, friedenssichernde und freundschaftliche, zivil-militärische grenzüberschreitende Zusammenarbeit in den Jahren 2002-2012 erhält die Auszeichnung die „Patrouille/Hlídka EUREGIO EGRENSIS“ mit regionalen Einheiten der Bundeswehr aus Bayern, Sachsen und Thüringen sowie der Armee der Tschechischen Republik.

Bei der festlichen Preisverleihung im böhmischen Ostrov (Schlackenwerth) erläuterte die Präsidentin der bayerischen Euregio-Arbeitsgemeinschaft, Dr. Birgit Seelbinder, dass die jahrelangen gemeinsamen Übungen zum Bevölkerungsschutz, zur Katastrophenhilfe und zur Notfallrettung am früheren „Eisernen Vorhang“ eine hohe Symbolkraft und emotionale Bedeutung gehabt hätten. „Wegen der Signalwirkung für Frieden und Freiheit gerade hier in unserer Drei- bzw. Vierländerregion haben wir als politisch Verantwortliche diese Auszeichnung beschlossen“, so Seelbinder. Nach Jahrzehnten des Kalten Krieges sei es eine große Besonderheit gewesen, dass die NATO-Partner Deutschland und Tschechien im unmittelbaren Grenzgebiet gemeinsam freundschaftlich auftraten, also dort, wo sich früher Ost und West hochgerüstet gegenüberstanden. Die Aktionen seien zu einem Zeitpunkt gekommen, als die Tschechische Republik zwar schon Mitglied der NATO war, aber noch nicht Mitglied der Europäischen Union war. Mit feierlichen Veranstaltungen wie Empfängen, Standkonzerten oder kirchlichen Andachten, aber auch mit der Einbindung von Jugendlichen oder örtlichen Polizei- und Feuerwehrkräften hätten die Verantwortlichen ein breite Öffentlichkeit angesprochen.

Beim Festakt bedankte sich der amtierende Vizeaußenminister der Tschechischen Republik, Karel Borůvka, für das erfolgreiche Wirken der Euregio als grenzüberschreitende Organisation. Er kenne diese Arbeit und die Verantwortlichen aus seiner Zeit als Generalkonsul in München und wisse daher um die nachhaltige Wirkung auf verschiedenen Gebieten.
Die Verleihung der Urkunden und Glasmedaillons nahmen der Gemeinsame Euregio-Präsident, František Čurka, Birgit Seelbinder sowie Vertreter der Arbeitsgemeinschaft Sachsen/Thüringen vor.