Pressemitteilung zur Jahrespressekonferenz

EUREGIO-EGRENSIS-Jahrespressekonferenz 2012

Weiden i.d.OPf. - Die diesjährige Pressekonferenz der EUREGIO EGRENSIS fand am Freitag, 23.03.2012 in Weiden i.d.OPf. im neuen Hörsaalgebäude der Hochschule Amberg-Weiden statt. Als Hauptredner der Veranstaltung sprach Dr. Rudolf Jindrák, Botschafter der Tschechischen Republik in Deutschland. Er referierte aus persönlicher Erfahrung über die Entwicklung der Deutsch-Tschechischen Beziehungen nach der „Samtenen Revolution“ 1989 auch mit Hinblick auf die Region: „Die EUREGIO EGRENSIS fungiert als Eingangstor zum Nachbarland. Freundschaftliche Beziehungen sind nicht selbstverständlich, wir müssen Sie uns erst erarbeiten. Der aktive Dialog und das Verständnis für die Gegenseite sind wichtig und nur so können die gemeinsamen Ziele erreicht werden“.
Die Berichte über die Arbeit in den drei Arbeitsgemeinschaften durch die Präsidenten/ Präsidentin hoben einzelne wichtige Aspekte hervor. So berichtete Bürgermeister František Čurka, dass sich die tschechische Arbeitsgemeinschaft besonders dem Bereich Tourismus widmet und hier auf vielen Messen für die Region wirbt. Čurka verwies auch auf die wachsende Bürokratie bei der Beantragung und Abrechnung von Projekten, sei es im Bereich von Ziel3-Großprojekten oder im Kleinprojekte- bzw. Dispositionsfonds. Hier werden zunehmend Antragsteller durch die komplizierten Formulare und die langen Bearbeitungszeiten bei der Abrechnung abgeschreckt.
Oberbürgermeisterin Dr. Birgit Seelbinder sprach über die in Bayern vorangetriebene Initiative zur engeren grenzüberschreitenden Zusammenarbeit im Gesundheitswesen und über den Ausbau der Schienenverkehrsverbindungen im nordbayerischen Raum. So soll die Strecke Hof-Selb-Aš(Asch) 2013 wiedereröffnet werden und die Elektrifizierung der Strecke von Nürnberg über Marktredwitz nach Cheb erreicht werden. Auch die nächste Förderperiode war ein Thema, hier sollte darauf hingewirkt werden, dass die Themen Tourismus und Kultur als Förderziele wie bisher explizit benannt werden. Das Gemeinsame Präsidium ergreift hier Maßnahmen, um auf die Gestaltung der Verordnungen entsprechend Einfluß zu nehmen.
Oberbürgermeister Ralf Oberdorfer als Präsident der EUREGIO EGRENSIS Arbeitsgemeinschaft Sachsen/Thüringen stellte das Thema Sprachausbildung in den Vordergrund. „An den Hochschulen in Bayern und Sachsen besteht in der Regel die Möglichkeit die tschechische Sprache zu erlernen. Um wirklich auf allen gesellschaftlichen Ebenen weiter zusammenzuwachsen müssen jedoch an den Berufsschulen, Schulen, auch schon in den Kindergärten die Voraussetzungen geschaffen werden, die Sprache des Nachbarlandes zu erlernen.“, so Oberdorfer. „Doch auch in unseren Köpfen muss die Bereitschaft zum Erlernen unserer Nachbarsprache festsetzen. Oft sind wir noch zu bequem. Die Tschechen sind uns auf diesem Gebiet weit voraus, sie brauchen viel seltener einen Dolmetscher um ihre deutschen Nachbarn zu verstehen“. Ein weiteres Thema, womit sich das Gemeinsame Präsidium der EUREGIO EGRENSIS in seiner letzten Sitzung beschäftigt hat, ist das Thema Drogenhandel. Vor allem der florierende Handel mit synthetischen Drogen wie „Crystal Speed“ bereite hier große Sorgen und wirft einen Schatten auf die positiven Effekte der Durchlässigkeit der deutsch-tschechischen Grenze im Dreiländereck. Hier muss auf allen Ebenen intensiv zusammengearbeitet werden, die gesetzlichen Regelungen verschärft und die Strafverfolgung gewährleistet werden, so Oberdorfer.

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