Grenzüberschreitender Rettungsdienst wird erleichtert: EUREGIO EGRENSIS stellt neue Publikation vor

Die Zusammenarbeit von Mitarbeitern des Rettungsdienstes im bayerisch-tschechischen Grenzraum muss vor allem sprachlich erleichtert werden. Dazu soll eine neue zweisprachige Publikation der EUREGIO EGRENSIS beitragen, die am Donnerstag in Marktredwitz vorgestellt wurde. „Praxiswörterbuch Rettungsdienst – Gemeinsam helfen“ heißt das deutsch-tschechische Heft, das von einer bilateralen Expertengruppe ausgearbeitet wurde und das im Rahmen der Sprachoffensive der Euregio herausgegeben wird.

Dr. Birgit Seelbinder, Präsidentin der bayerischen Arbeitsgemeinschaft in der EUREGIO EGRENSIS, erinnerte an das 2013 geschlossene Rahmenabkommen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Tschechischen Republik über die grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Rettungsdienst sowie an die 2016 folgende Kooperationsvereinbarung zwischen dem bayerischen Innenministerium und den tschechischen Karlovarský, Plzeňský und Jihočeský kraj (Bezirken Karlsbad, Pilsen und Südböhmen). Beide Dokumente seien für die Euregio Anlass und Herausforderung gewesen, ein deutsch-tschechisches Praxiswörterbuch für den Rettungsdienst in der Region zu erarbeiten.

Euregio-Geschäftsführer Harald Ehm blickte auf die Entstehung der Publikation und die dort enthaltenen Themen, die sich von der Notrufabfrage, über die Untersuchung, die Diagnose, Ausstattung eines Rettungswagens bis hin zur Kommunikation im Krankenhaus erstrecken. Mit Hilfe von beschrifteten Graphiken sind auch spezielle Themen wie Wasserrettung, Luftrettung und Bergrettung bildlich dargestellt. Es sei, so Ehm, eine umfangreiche Broschüre entstanden, die hoffentlich die Verständigung bei grenzüberschreitenden Einsätzen erleichtern wird.

Mit ihrer Sprachoffensive bemüht sich die Euregio seit 2005 um einen Abbau der Sprachbarriere zwischen Bayern und Tschechien. Im Verlauf der Sprachoffensive stellte sich heraus, dass Sprachkenntnisse für bestimmte Aktivitäten und Berufsgruppen im Grenzraum besonders wichtig sind, wie z. B. Feuerwehr oder Rettungsdienst. Nach dem im Jahre 2010 erschienenen „Praxiswörterbuch Feuerwehr“, das damals großen Anklang gefunden hatte, hat sich nun seit Ende 2016 eine Arbeitsgruppe unter der Regie der EUREGIO EGRENSIS mit der Sprachvermittlung im Rettungsdienst auseinandergesetzt. Dieser gehörten sowohl Vertreter des Rettungsdienstes, der Integrierten Leitstellen im Euregio-Gebiet sowie des grenzüberschreitenden Koordinierungszentrums für den Rettungsdienst in Furth im Wald an, als auch Sprachexperten/-innen, z. B. von der Europa-Berufsschule Weiden, und weitere Fachleute aus dem Bereich Gesundheitswesen.

Auf dem Bild von links: Markus Ruckdeschel, Leiter der ILS Bayreuth/Kulmbach; MUDr. Peter Trstan; Udo Müller, stv. Leiter der ILS Hochfranken; Manfred Maurer, Leiter Rettungsdienst Tirschenreuth; Herbert Putzer, Leiter ILS Nordoberpfalz; StDin. Andrea Hilescher, Europa-Berufsschule Weiden; Robert Konrad, Projektleiter GÜ-RD Furth im Wald; Dr. Birgit Seelbinder, Präsidentin EE AG Bayern; Harald Ehm, Geschäftsführer EE AG Bayern; Josef Ott, stv. Projektleiter GÜ-RD Furth im Wald; Heike Arndt, Grafikerin; Monika Langová, Netzwerkmanagerin EE AG Bayern; Alexander Dietz, stv. Geschäftsführer EE AG Bayern